Übersetzungsprobe aus Hummel & Honig
Aus Pål H. Christiansen
Hummel & Honig (Humle & Honning)
Übersetzung Christine von Bülow
Honig schläft in ihrem Haar. Sie träumt, dass sie mit der Vereinsmannschaft der Skispringer schläft. Die zweite Runde steht an.
„Gib mir doch deine Hand!“, ruft Hummel.
Es dauert ein wenig bis Honig reagiert, aber schlussendlich streckt sie einen schläfrigen Arm in die Luft und ergreift sein Glied.
„Ist Springer Nummer eins bereit?“, murmelt sie.
„Ja“, sagt Hummel.
Sie zieht. Der Kleiderbügel knackt, Holzsplitter fliegen in alle Richtungen und dann fällt Hummel durch die Dunkelheit. Er legt sich in den V-Stil. Rauschender Beifall erhebt sich im Tal.
Hinterher liegen sie da und sehen den Schwalben zu, die vor dem Fenster hin und her fliegen. Die werden wohl nie müde, denkt Hummel und schnuppert den Duft von Honigs morgenträgem Körper ein.
„Was machen wir heute?“, fragt Honig.
„Wie wär’s mit dem Schweinchen ein Ringelschwänzchen malen?“ sagt Hummel.
„Ach nein“, sagt Honig.
„Wie wär’s, wenn wir auf den Dachboden steigen und gucken, was wir da finden?“ fragt Hummel.
„Auch nicht“, sagt Honig.
„Wie wär’s, wenn wir uns die Gesichter anmalen und im Gras lieben?“, sagt Hummel.
„Im Gras?“, sagt Honig.
„Ja, im Gras“, sagt Hummel.
Mehr braucht es nicht, um ihre Liebe wieder zu entflammen. Jetzt lieben sie sich aufs Neue, da wo sie gerade sind, Honig im Handstand und Hummel mit der Nase in der Schranktür eingeklemmt.